Neulich hab ich mich bei Kleiderkreisel mal wieder ein bisschen durch
die Foren geklickt. Das mach ich oft ganz gerne, da man immer wieder auf echt interessante und liebe Menschen stößt.
Darüber will ich aber gerade nicht schreiben. Ich will über ein Thema
schreiben, dass mir dort schon einige Male über den Weg gelaufen ist.
Ein paar Bloggerinnen tauschten sich dort darüber aus, dass die
Bloggerszene zu einer immer volleren Einheitssuppe wird, in der sich nur wenig
über den Fand von Büchern, Fotos, Beauty und Fashion hinausbewegt.
Ok - stopp - erst mal nachdenken ob das stimmt. Hm - ja - ich denke es
stimmt. Jetzt die Frage: Ist das schlecht?
Vielleicht - ich denke es ist vor allem schade. Es stimmt einfach wirklich,
dass sich auch in meiner Leseliste oft gleiche oder sehr Ähnliche Themen und
Beiträge wiederholen, die ich dann auch meist nicht lese. Muss ich ja auch
nicht, soweit also kein Problem. Und es gibt genug Blogs, die auch aus Themen
die oft aufgegriffen werden, oder aus einfachen Outfitposts einfach durch ihren
Charakter und ihren Schreibstil echte Perlen machen. Es liegt also primär nicht
an der beschränkten Themenauswahl, sondern daran was der/die Bloggerin aus den
Themen macht. Joah - so könnte ich das jetzt stehen lassen - will ich
aber nicht.
Ich will noch einen anderen Aspekt aufgreifen. Etwas, dass nicht nur von
Bloggern, die sozusagen "in der Szene zu Hause sind", sondern auch
von Print- und Onlinemedien beobachtet wird, die mit Bloggen eigentlich nicht
wirklich was zu tun haben. Ich nenne es jetzt einfach mal das „Martha Stewart
Phänomen“. Für alle die es nicht wissen, Martha Stewart ist eine relativ
bekannte US-Amerikanerin die vor allem durch ihre Zeitschrift und Fernsehsendung
rund um Hausarbeit, Kochen und andere "Frauenthemen" bekannt
wurde.
Wahrscheinlich seht ihr schon worauf das jetzt rauslaufen soll. Seit nicht nur
Martha Sterwart, sondern auch diverse erfolgreiche Blogs gezeigt haben, dass
diese "Frauenthemen" sehr populär sind, kommt immer wieder die Diskussion
auf, ob dieses permanente produzieren und reproduzieren von Koch-, Schmink- und
Einrichtungstipps, ein bisschen aufgepeppt mit ein paar Buchtipps und DIY`s,
Frauen, die ja die Hauptzielgruppe dieser Medien sind, wieder in alte
Rollenbilder zurückdrängt.
Auf den ersten Blick wäre ich versucht sofort ja zu sagen. Denn wer sich
den Blogger Kosmos mal so anschaut, der stösst auf weiblich geführten Blogs,
selten auch andere Themen, als die oben genannten. Man kann sich jetzt
natürlich streiten woran das liegt und ob das überhaupt etwas schlechtes ist,
und ob das überhaupt etwas mit Emanzipation zu tun hat. Trotzdem finde ich,
dass die Diskussion völlig falsch geführt wird. Es sollte einfach kein Problem
sein, das Frauen sich auf ihren Blogs gerne über „Frauenthemen“ austauschen.
Die Tatsache, dass viele befürchten, dass Frauen, die sich auf ihren Blogs mit
solchen Themen auseinandersetzen, ansonsten keinen anderen Hirn- bzw.
Lebensinhalt haben könnten(sicher gibt es immer ein paar traurige Ausnahmen(es
gibt aber auch Kerle die nur Autos und Fussball in der Birne haben)), zeigt
doch erst, wie wichtig es ist das Thema Emanzipation neu zu denken.
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Jaja, das Thema ist schon eine schmale Gradwanderung *hüstel hüstel* Highfive für den doofsten Witz des Tages =) - aber mal ehrlich ein Post ohne Foto wäre schon ein bisschen traurig : ) |
In einer Zeit in der Frauen auf dem Papier gleichberechtigt sind, sich
aber gleichzeitig bei vielen Frauen das Gefühl breit macht, diese
Gleichberechtigung sei nur eine brüchige Schicht unter der alte Rollen- und
Machtmuster in aller Ruhe weiter gepflegt werden, ist es umso wichtiger das Selbstverständnis für
seine Rolle als Frau als etwas natürliches und starkes zu sehen. Nichts auf das
man übertrieben hinweisen muss, nichts das sich darin wiederspiegelt sich von
nichts und niemandem helfen zu lassen.
Ein Selbstverständnis das vor allem in einer Selbstverständlichkeit des
Seins und des ebenbürtig Seins ruht; als ein vielfältiges und vielschichtiges
Wesen, dass sich nicht in erster Linie darüber definiert, ob die Windeln mal
rosa oder blau waren(oder ob Autos oder Prinzessinnen drauf waren),
sondern über das was einen als Mensch aus macht.
Und wenn es um die Frage geht, welche Seiten man als solches Wesen auf
seinem Blog von sich zeigen will, sollte man sich keine Gedanken machen müssen
welche Rollenklischees man erfüllen muss oder will oder eben nicht will -
sondern einfach das tun was einem Freude bereitet. Und JA mir ist klar, dass das alles noch ziehmlich in Richtung Wunschdenken geht. Und JA ich weis auch, dass ich warscheinlich die Hälfte von dem was ich noch sagen könnte oder vielleicht auch der Vollständigkeit halber auch noch sagen sollte nicht gesagt habe, aber es haben genug Menschen hierzu ganze Bücher gefüllt und da ich das nicht vorhabe, sehe ich diesen Post jetzt einfach als Gedankenanstoß für jeden der das hier liest.
Das ist jetzt also das Ende und ich bin mir ziehmlich sicher, dass ihr
alle dazu ganz unterschiedliche Meinungen habt, die mich aber unbedingt und
brennend interessieren, also lasst mir doch einen Kommentar da wie ihr das
alles seht.
In diesem Sinne bis bald
Eure
Immer noch über Fotos und Mode bloggende
Vivien ♥